Der „moralische Triathlon“: 2te Etappe
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  • Elbe

    Die Elbe (Quelle: Wikipedia)

    Die Elbe (Quelle: Wikipedia)

    Die Elbe entspringt in Tschechien und mündet bei Cuxhaven in die Nordsee. Sie ist insgesamt 1091 Kilometer lang, wobei der deutsche Längenanteil ca. 727 Kilometer beträgt. Die Elbe (tschechisch: Labe) gehört somit zu den 14 längsten Flüssen in Europa. Ihr Wassereinzugsgebiet ist insgesamt 148.000 Quadratkilometer groß. Der Flussverlauf führt durch insgesamt sieben Bundesländer, wo-bei drei von ihnen nur an den Grenzen berührt werden. Bis 1989 war die Elbe zudem Grenzfluss zwischen der BRD und DDR.

    Helle, unbebaute Sandstrände und uralte Eichenwälder, die die Ufer säumen: das ist es, was den Charakter der Elbe ursprünglich prägt. Weite Überschwemmungsflächen, knorrige Reste alter Au-wälder, Brack- und Qualmwasser, ausgedehnte Wiesen und Weiden, Moore und Dünen geben der Landschaft an der Elbe ihre Unverwechselbarkeit. Im Sommer wird der Nordwesten Brandenburgs zum Storchenland, in kälterer Jahreszeit bietet die Elbtalaue wandernden Vogelarten Rast- und Überwinterungsplatz. Die Elblandschaft ist ein Geheimtipp für Naturliebhaber, das Gebiet, über Ländergrenzen hinweg, von der UNESCO als Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe geschützt. Das noch so viel von ihrer natürlichen Schönheit übrig ist, lässt sie einzigartig sein unter den gro-ßen Strömen Deutschlands. Die Elbe hat alle Auszeichnungen und Prädikate bekommen, die ein Fluss verdienen kann. Sie ist in Dresden und bei Dessau zum UNESCO Welterbe erwählt worden, fast ihr gesamter Lauf in Deutschland ist nach europäischem Recht geschützt und zwei Regionen, durch die sie fließt, stehen als Nationalpark unter besonderem Schutz.

    Und doch ist diese Flusslandschaft in großer Gefahr: Bagger schütten jährlich über 100.000 Tonnen Schotter auf ihre Sandufer. Die ganzjährige Befahrbarkeit für Güterschiffe ist das erklärte Ziel der Verkehrspolitik. Obwohl jeder sehen kann, dass der Elbe zunehmend das Wasser fehlt und die Fahrtiefe deshalb zu selten reicht für eine rentable Güterschifffahrt. Die Transporte auf dem Fluss sind inzwischen auf niedrigstem Niveau angekommen. Der Klimawandel lässt weitere Extreme bei der Wasserführung erwarten. Unter solchen Voraussetzungen ist eine „Steinzeit-Verkehrspolitik“ das Letzte, was beanspruchen kann, ein zukunftsweisender, verantwortlicher Umgang mit unseren Flüssen zu sein. Deshalb muss das Schottern und Baggern an der Elbe aufhören. Für immer! Erst dann kann die Elbe ihr Leben neu beginnen, neu in seiner natürlichen Stille und Dynamik. Als un-gestörter Lebensraum für Tiere und Pflanzen, die woanders schon längst ausgestorben sind. Als ein kostbarer Schatz, den es zu bewahren gilt, der mit Gefühl, Augenmaß und Sachverstand gepflegt wird. Für die Zukunft und für die Menschen, die in dieser Zukunft leben werden.

    Der BUND möchte im Verein mit anderen Flussrettern die Elbe zu einem Modellfluss entwickeln. Wir wollen zeigen, dass ein hochindustrialisiertes Land und Landschaften, die man einer natürlichen Entwicklung überlässt, sich nicht ausschließen müssen. Im Gegenteil. Wir können die natürliche Dynamik eines lebendigen und gesunden Flusses gleichzeitig für Hochwasserschutz, Naturschutz und als wertvolle Ressource im Tourismus nutzen. Das hilft einer Region, die noch so sehr auf der Suche nach ihren besonderen Möglichkeiten und Reizen ist. Das könnte sogar zum Vorbild werden, auch für weniger entwickelte Länder im Osten Europas, von denen wir bisher nur erwarten, dass sie ihr Naturerbe besser schützen, als wir es bisher taten.

    Die Elbe – Deutschlands längstes Badegewässer
    Im Fluss schwimmen, das sanfte Strömen spüren. Die hellen, wandernden Sandbänke erobern. Das silbrige Schimmern der Weiden betrachten und das Blau des Himmels, das sich im Wasser spiegelt. Was für ein Glück! Seit der Wende ist der Fluss wieder sauberer geworden. So sauber, dass man beruhigt wieder baden kann. Und er soll noch sauberer werden. Auch dafür treten wir ein.
    Immer mehr Menschen entdecken die Elbe als RadlerInnen, Kanuten oder unmittelbar als Badegä-ste. Die hierzulande letzten Sandstrände eines großen Flusses findet man an der Elbe – sie hätte den längsten Sandstrand in Deutschland – wären da nicht überall die gräulichen Schottersteine.
    In einem natürlichen Fluss zu baden, ist ein unvergessliches Erlebnis. Für gefahrloses Badevergnü-gen sollen geeignete Badestellen gefunden und öffentlich bezeichnet werden. Damit viele Menschen erfahren können, wie herrlich es sich badet in einem Fluss und was daran anders ist als ein Bad in einem See.

    Der Schutz der Elbe
    Dass die Elbe in ihrer Natürlichkeit und Einzigartigkeit bewahrt wird, dafür kämpfen viel Menschen entlang der Elbe. So gibt es diverse Projekte und Initiativen, die sich u. a. gegen einen Ausbau der Elbe für die Schifffahrt, Uferbefestigungen, Flussbettvertiefung und – einengung wehren. Bekannte Aktionen sind z. B. die Elbebadetage, wo mehr als 10.000 Menschen sich gemeinsam in die Fluten der Elbe stürzten.

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