Der „moralische Triathlon“: 2te Etappe
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  • 04.06. Wasserbillig – Trier

    Geschrieben am 3. August 2009 Heinz Keine Kommentare

    Bis zu acht Stunden schwimmen, Anfahrt von drei/vier Stunden, Auf- und Abbau, Soundcheck, Konzerte: es ist für Heinz schwierig, bei einem solchen straffen Zeitplan noch Zeit für das Tagebuch zu finden. Wir bitten um Geduld: die Berichte folgen so schnell wie möglich!!

    Mosel

    Trier wird lang und schön – so dachte ich. Trier wurde sehr lang und sehr schön und sehr anstrengend. Wir gehen kurz hinter der Sauer-Mündung ins Wasser – und, wie gestern auch: von Strömung merkt man nicht viel, das Wasser ruht, es herrscht Gegenwind, vom ersten Schwimmzug an ist klar: es wird kein Zuckerschlecken. Glücklicherweise ist der Schiffsverkehr nur sehr spärlich, so muß ich nicht am Ufer, sondern kann mittig schwimmen und ab dem Zusammenfluß mit der Saar steigt zwar die Wasserverschmutzung deutlich, aber es steigt auch die Wassertemperatur. Ich schwimme daher wieder rechts-moselisch, schwimme so doll ich kann – aber der Gegenwind läßt nicht nach und die Strömung nimmt nicht zu – wir verlieren Zeit, schaffen kaum 2 Kilometer in der Stunde. Ich erinnere mich an den Spruch einer Bekannten: uh – in der Mosel würde ich nie schwimmen. Wer weiß, was die Franzosen da alles hineinkippen! Nach meinem Empfinden, war der Main eindeutig schmutziger (und der fließt ausschließlich durch Deutschland). Jedenfalls: die Mosel überrascht durch plötzliche Untiefen – aber auch durch Sandbänke und flache Stellen, zuweilen schleift mein Bauch über Kieselsteinchen – kleine Streicheleinheiten, Reikimassage. Irgandwann verschwimme ich mich sogar und muß den toten Arm wieder zurück. Und dann liegt das Exhaus auch nicht gerade in Trier-Süd und die markanten roten Felsen sind zwar tierisch trierisch, aber von da aus ist es nochmal gut eine Schwimmstunde bei diesem Wind. — Endlich hören wir Trommeln, die gelten sicher uns – und dann muß ich den mechanisch weiterrudernden Armen drei mal Stopp befehlen – wir sind da! Toller Empfang! Trommelnde Musiker! Zupackende Strom&Wasser-Liebhaber, staunende Studentinnen – und ein doch ganz schön mitgenommener Hauptdarsteller, der sich triefend und mit Algenresten auf der Schwimmbrille in Richtung Bühne bewegt.
    Wie das Konzert war? Gut, glaub ich. Wild, glaub ich. verrückt – weiß ich. Die Stimmung war jedenfalls klasse – und da Ann in Erfahrung gebracht hat, daß die Lahn morgen stark Niedrigwasser hat und ich daher nur die die Hälfte der geplanten Strecke schwimmen kann, feiern wir auch noch gut, bis 3 Uhr morgens.
    Mit den Zuschüssen der Asta Trier (300.-) und des Trierer Oberbürgermeisters (200.-) – vielen Dank dafür! – landen in Trier 727.- Euro in der Spendenente!

    Mosel 2